Geschichte des Mehrwegsystems
Die Idee, Getränkeverpackungen mehrmals zu verwenden, ist so alt wie die Geschichte der Getränkeverpackungen selbst. Streng genommen müsste man feststellen, dass der Gedanke, eine Getränkeverpackung nach einmaligem Gebrauch wegzuwerfen – also die Idee der Einwegflasche – erst seit wenigen Jahrzehnten existiert. Denn schon die alten Römer benutzten ihre Getränke und Amphoren selbstverständlich mehrfach und warfen sie nicht nach einmaligem Gebrauch weg. Das älteste bekannte, speziell für Mineralwasser gedachte Behältnis ist der sogenannte P-Krug aus dem Jahre 1700.
Brunnen-Einheitsflasche revolutioniert den Markt
Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte in Deutschland jeder Brunnen seine eigenen Flaschen – ein unflexibles und für die Brunnen sehr aufwändiges Verfahren. In einigen Regionen gab es zwischen Brunnen vereinzelt Kooperationen bei den Verpackungen, die aber nicht systematisch gepflegt wurden. So bedeutete es einen großen Fortschritt, als in den 1950er-Jahren die Leihflasche Deutscher Brunnen auf den Markt kam und für einen ersten Schritt in Sachen Standardisierung stand.
Mit der Perlenflasche, die 1969 von den Mineralbrunnen und der GDB auf den Weg gebracht wurde, setzte die Branche auf eine einheitliche Mineralwasserflasche für alle Brunnen. Ziel war es, den immer größer werdenden Aufwand für die Leergutsortierung unterschiedlicher Mehrwegflaschen in den Griff zu bekommen. Doch als die Perlenflasche auf den Markt kam, konnten selbst Experten nicht vorhersehen, dass seit ihrer Einführung der Siegeszug des Mineralwassers in Deutschland einsetzen sollte. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser stieg seit 1969 von durchschnittlich 12 Litern im Jahr auf heute über 140 Liter an.
Für jeden Konsumanlass die richtige Verpackung
Über die Jahre führten veränderte Konsum- und Lebensgewohnheiten zu stetigen Neu- und Weiterentwicklungen. So beschlossen die GDB-Mitglieder Ende der 1990er-Jahre die Einführung von PET-Mehrwegflaschen im Perlenflaschendesign. Heute gibt es neben der bewährten Glas-Perlenflasche fünf Varianten aus PET mit einem Fassungsvermögen von 0,5, 0,75 und 1,0 Litern für Mineralwasser und Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke.
Zu jeder Flasche gibt es zudem auch den passenden Kasten. Der bekannteste GDB-Kasten ist wahrscheinlich der braune 12er Kasten für die Glas-Perlenflasche. Ihm zur Seite stehen heute drei weitere Kästen in blauer und silberner Bi-Color-Optik mit praktischem Mitteltragegriff.
Damit sind die Mehrwegpools der GDB perfekt für die Zukunft gerüstet. Und die Perlenflasche geht mit großen Schritten auf ihren 50-jährigen Geburtstag im Jahr 2019 zu.