Positionen zur europäischen Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (PPWR)

GDB und VDM: Vorbildliche Mehrweg- und Kreislaufsysteme schützten

Die Verpackungssysteme der deutschen Mineralbrunnen – Mehrwegsysteme aus Glas und PET sowie PET-Einwegflaschen mit Pfand – gelten weltweit als vorbildlich. Dies wird nicht zuletzt in der aktuellen Diskussion um die Novellierung der europäischen Verpackungsverordnung (PPWR) bestätigt, in der die deutschen Getränkeverpackungssysteme als EU-weites Vorbild genannt werden. Grund dafür sind die herausragenden Kennzahlen der Systeme. Mit Rücklaufquoten von 98,7 % bei PET-Mehrwegflaschen und bepfandeten Einwegflaschen aus PET und von 99 % bei Glas-Mehrwegflaschen, sowie Recyclingquoten von 97,4 % bei bepfandeten PET-Flaschen sowie fast 100% bei Glas-Mehrwegflaschen setzen diese Systeme den Maßstab für ökologisch nachhaltige Getränkeverpackungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob es aktuell eine sachlich begründete Notwendigkeit gibt, das deutsche Verpackungsgesetz im Bereich der Getränkeverpackungen zu novellieren oder disruptive Eingriffe in die Funktionsweise der Systeme durch eine europäische Regulierung vorzunehmen. Die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) und der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) sehen weder im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit der Systeme, ihre Verbraucherfreundlichkeit noch durch neue Erkenntnisse im Hinblick auf ihre ökologische Bewertung hierfür einen Anlass.

Europäische Verpackungsverordnung

Der Entwurf der Packaging and Packaging-Waste Directive (PPWR) sieht durch Angebotspflichten für Mehrwegverpackungen und Vorgaben zum Management von Mehrwegsystemen disruptive Eingriffe in den deutschen Getränkemarkt vor. Dabei übertreffen die Mehrweg- und Kreislaufsysteme für Getränke in Deutschland  die Vorgaben der geplanten Regulierung jedoch deutlich. GDB und VDM fordern daher, Details der PPWR für EU-Mitgliedsstaaten in den Bereichen auszusetzen, in denen die Vorgaben der Verordnung bereits erfüllt werden. So werden nicht nur sinnlose Kosten auf Seiten der Wirtschaft und der Behörden vermieden, sondern auch das Subsidiaritätsprinzip der EU sinnvoll umgesetzt. 

Pläne für eine Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes

Mit der gleichen Begründung lehnen GDB und VDM eine Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes im Bereich von Getränkeverpackungen ab. Die Vielfalt in den Mehrweg- und Kreislaufsystemen sind eine Stärke des deutschen Getränkemarktes. Sie stellen sicher, dass für jeden Konsumanlass die jeweils passende Verpackung angeboten werden kann. Das variantenreiche regionale Angebot und die Verpackungsvielfalt die Voraussetzung dafür, dass die Getränkeversorgung in Deutschland sicher und resilient ist. Diese Effektivität und Effizienz sowohl in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht darf nicht gefährdet werden.