Bonn, 02. März 2015 | Die Mehrwegsysteme der deutschen Mineralbrunnen haben sich im vergangenen Jahr stabil entwickelt. Während die Marktanteile nahezu unverändert bei 14,3 Prozent für Glas-Mehrweg und bei 15,2 Prozent für PET-Mehrweg liegen, konnten beide Gebindarten im vergangenen Jahr sogar ein leichtes Mengenwachstum verzeichnen. So legte PET-Mehrweg im Absatz um 0,3 Prozentpunkte zu, Glas Mehrweg verzeichnete sogar ein Absatzwachstum um 0,6 Prozentpunkte.
„Die jüngsten Berichte über das Aus des Mehrwegsystems sind übertrieben“, erklärt Willi Lahrmann, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Deutscher Brunnen, in Anspielung auf Presseberichte, die das Mehrwegsystem in Deutschland zu einem Auslaufmodell erklären. Vielmehr seien die Zahlen bei Mineralwasser seit mittlerweile drei Jahren stabil. Glas-Mehrweg verzeichne bereits im zweiten Jahr hintereinander leichte Zuwächse und auch das PET-Mehrwegsystem zeige jetzt ein Plus im Absatz.
„Die Perlenflasche der deutschen Mineralbrunnen ist sowohl aus Glas wie auch aus PET eine besonders nachhaltige Getränkeverpackung“, erklärt Lahrmann. Im Verbund mit den Partnern im Getränkefachgroßhandel und dem Einzelhandel sei sie ein Jobgarant. Ökologisch sei sie allen anderen Getränkeverpackungen überlegen und deshalb auch das Referenzmodell für eine umweltfreundliche Verpackung. Dass die Perlenflasche sowohl von großen nationalen Marken wie auch von den vielen mittelständischen, regionalen Mineralbrunnen-unternehmen verwendet werde, sei ein Beleg für ihre ökonomische Nachhaltigkeit. Zudem zeige die erfolgreiche Einführung neuer Kästen für Glas-Mehrwegflaschen wie auch die stabile Entwicklung bei PET-Mehrweg, dass das Mehrwegsystem innovative Impulse setzen könne.
„Wir nehmen es durchaus ernst, wenn sich einzelne, große Unternehmen aus dem Mehrwegwegsystem in Deutschland verabschieden“, führt Lahrmann aus. Daraus könne jedoch kein allgemeiner Trend abgeleitet werden, wenn die Zahlen eine andere Sprache sprechen. „Wir brauchen aber eine eindeutige Kennzeichnung für Einweg- und Mehrwegflaschen“, formuliert Lahrmann seine Forderung an die Politik. Dies müsse zeitnah geschehen, bevor eine unumkehrbare Entwicklung eintrete. Der Verbraucher müsse klar erkennen können, was er kaufe. Das gelte nicht nur für den Inhalt, sondern auch die Verpackung. „Wenn der Verbraucher die Möglichkeit hat, zwischen Einweg und Mehrweg zu wählen, muss er auch erkennen können, was er kauft. Dafür brauchen wir eine verbindliche Regelung“, erklärt Lahrmann.