Remagen/Bonn, 6. September 2021 | Zwischenbilanz nach mehr als einem Monat anstrengender Arbeit: ein großer Teil ist geschafft, es bleibt aber noch Vieles zu tun, bis das Mündungsgebiet der Ahr wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt ist. Ein erster, wichtiger Schritt wurde aber getan. Jeweils an Wochenenden und Mittwoch nachmittags hatte eine Gruppe freiwilliger Helferinnen und Helfer unmittelbar nach der Flutkatastrophe damit begonnen, vor allem Getränkeflaschen und -kästen, aber auch Unrat im Naturschutzgebiet „Untere Ahr“ einzusammeln. Das Leergut stammte von Getränkehändlern und Mineralbrunnenbetrieben an der Ahr, deren Lager von der Flut Mitte Juli fast vollständig weggeschwemmt wurde.
Koordiniert wird die logistisch ambitionierte Aktion ehrenamtlich vom Beigeordneten der Stadt Remagen, Rainer Doemen. GDB-Vorstandsvorsitzender Markus Wolff bedankt sich ausdrücklich für das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement der Helferinnen und Helfer um Rainer Doemen. Diese: „haben sich unbürokratisch und mit viel Umsicht an die Arbeit gemacht. Die Helfer haben sich dabei kurzfristig mit uns abgestimmt, was mit dem Leergut aus dem Flutgebiet geschehen soll“. Gemeinsam mit den Abfallwirtschaftlichen Betrieben des Kreises Ahrweiler konnte so schnell eine Lösung gefunden werden, um das Leergut zu entsorgen.
Leergut aus Flutgebieten nicht in den Handel zurückgeben
In diesem Zusammenhang weist die GDB darauf hin, dass angeschwemmtes Leergut aus dem Flutgebiet nicht über den Handel zurückgegeben werden soll. Mit Blick auf größtmögliche Verbrauchersicherheit sollen im Sinne des Vorsorgeprinzips alle verschmutzten und damit möglicherweise belastete Flaschen und Kästen direkt entsorgt werden. Sie würden in jedem Fall spätestens bei Eingang im Abfüllbetrieb einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt. Zudem weist die GDB darauf hin, dass der Handel berechtigt sei, bei größeren Mengen an Leergut mit unbekannter Herkunft einen Nachweis über eine vorherige Pfandzahlung einzufordern. Rainer Doemen kritisiert zudem, dass im Flutgebiet immer wieder durch „Pfandjäger“ versucht werde, Leergut zu sammeln und an weniger gut beobachteten Stellen abzugeben. „Wir bringen solche Fälle jedes Mal zur Anzeige, würden uns aber wünschen, wenn Ordnungsamt und Polizei diese Anzeigen in allen Fällen konsequent verfolgen würden“, erklärt Doemen.
Aktion wird fortgesetzt
Nachdem ein Drohnenflug ergeben hat, dass auf der rechten Uferseite des Naturschutzgebietes deutlich weniger Leergut und Unrat angeschwemmt wurde, ist der größte und schwerste Teil der Leergutsammelaktion seit vergangenem Wochenende abgeschlossen. Dennoch gehen die Aufräumarbeiten im Naturschutzgebiet in den kommenden Wochen weiter, bis auch der letzte Unrat beseitigt ist. Die Arbeiten wurden in der vergangenen Woche durch das Panzerpionierbataillon 1 der Bundeswehr in Holzminden unterstützt, da nunmehr auch schweres Gerät eingesetzt werden musste. Über Einzelheiten informieren unter anderen die Facebook-Seiten „Rainer Doemen“ und „Unwetterhilfe Kreis AW-Säuberungsaktion Naturschutzgebiet "Untere Ahr".
Sobald die Aktion vollständig abgeschlossen ist, soll der aktuelle Sammelplatz für das Leergut neugestaltet werden. Denkbar sei hier die Schaffung eines Baumlehrpfades, der dann u.a. für Kindergarten- und Schulkinder als Anschauungsbeispiel dienen soll. Die GDB hat hierfür als Dankeschön für das Bürgerschaftliche Engagement ihre Unterstützung zugesagt.
Die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) ist Einkaufs- und Serviceorganisation der deutschen Mineralbrunnen mit rund 180 Mitgliedsunternehmen. Neben dem Handelsgeschäft ist ein wesentlicher Teil ihrer Aufgaben die Steuerung der Mehrwegpools und Rücklaufsysteme der deutschen Mineralbrunnen. Zu den Tochterunternehmen der GDB gehören das PET-Kreislaufsystem PETCYCLE sowie das Unternehmen LOGICYCLE und eine Beteiligung an der INTERCYCLE GmbH.
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